Wer sind denn Sie?!

Nach den erfolgreichen letzten drei Jahren im Migrationsprojekt „Die Stunde, in der wir viel voneinander wussten“ hat sich die Sprachwerkstatt im MehrGenerationenhaus Wittenberg im Landkreis Wittenberg etabliert.

Mittlerweile umfassen die Nationalitäten nicht nur Migranten aus den ehemaligen GUS-Staaten, sondern auch viele Afrikaner sind zu uns gekommen. Eine Familie ist sogar in das Gebäude in dem sich das MGH „Harold and Maude“ Wittenberg befindet, eingezogen. Sie kam aus Möhlau und kann jetzt hier Wurzeln schlagen.

Diese Pluralität brachte uns auf die Idee, sich nicht nur um Erwachsene zu kümmern, sondern auch um die Kinder. Das ist an sich unsere Domäne.

Da sich auch die deutsche Sprache bei allen Beteiligten merklich weiter entwickelt hat, möchten wir nun ein Konzept vorstellen, welches sich nicht nur um die sprachliche Weiterentwicklung kümmert, es soll auch die Geschichte unseres Landes Sachsen-Anhalt vermitteln. Die Form des Theaterspielens in Kombination mit der Sprachwerkstatt soll beibehalten werden. Unter dem Titel „Wer sind denn sie?!“

sollen die Migranten mit historischen Persönlichkeiten aus unserem Land konfrontiert werden (Luther/ Händel/ Otto der Große usw.)

Gemeinsam soll hier wieder ein Stück entwickelt werden, welches in der Sprachwerkstatt erfunden, diskutiert und textiert wird.

Im Zentrum dabei steht auch hier wieder das absurde Theater. Im Laufe einer drei Jahres-Tourismus-Reise aller Migranten treffen Sie im Laufe der Zeit auf die Persönlichkeiten und assoziieren so ihre eigenen Wurzeln mit den geschichtlichen Personen des Landes (z.B. Katharina die Große, Napoleon,welcher auch durch Wittenberg zog, oder Maxim Gorki,der hier den Druck seines „Nachtasyl“ überwachte.)

Dieser erdachte Kosmos soll zeigen, wie verwoben die europäische Geschichte ist und wie einzelne Personen prägend für verschiedene Länder waren, ohne die ein vereintes Europa so nicht denkbar wäre.

Neben einer sprachlichen Verfeinerung soll, gerade auch für die Migrantenkinder ein Bewusstsein geschaffen werden, welches über ein normales Nationalitätendenken‘ hinaus geht. Der Theaterjugendclub „Chamäleon“ e. V. -als Träger und künstlerisch verantwortliche Institution- wird sicherlich auch mit Schauspielern in diesen Produktionen mitwirken, was sich in der Vergangenheit mehr als bewährt hat.

Ein Migrationsprojekt, gefördert vom Land Sachsen-Anhalt