Deutschland meine Trauer

Plakat "Deutschland meine Trauer"

Das Thema des Kurt Weill-Festes 2005 lautet: „Fluchtpunkt Amerika“. Wie der Name sagt, geht es um die Thematik der Exilanten aus Deutschland, welche vor den Nazis fliehen mußten und sich in die USA absetzten. Gerade diese schwierige Zeit wird heute leider zu selten behandelt, da größtenteils lediglich die Nazi-Diktatur in Deutschland thematisiert wird.

Die Arbeiten der Schriftsteller, Musiker, Maler und anderer Künstler sind gegenwärtig größtenteils vergessen. Vielleicht sind Kurt Weill, Bertolt Brecht und Thomas Mann die Ausnahme.

Aber was bedeutete wirklich das Exil für die Verfolgten?

Dieser Frage will der Theaterjugendclub „Chamäleon“ nachgehen, denn die Entwurzelung der Künstler bedeutete auch oftmals deren Selbstaufgabe.

Viele Biographien sind vergessen, wie z. B. die Paul Abrahams oder Ernst Tochs. Wir halten es für wichtig, diese Schicksale wieder in das Gedächtnis zu rufen um zu zeigen, dass der Nazi-Terror sich nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auf der ganzen Welt ausgebreitet hat.

Wir möchten dazu ein Kaleidoskop der Exilanten auf die Bühne bringen und die verschiedenen Formen des Exils, die neu gesuchten Lebensinhalte und die Resignation der Opfer, ihr Wirken über die Zeit der Heimatlosigkeit hinweg und ihr Scheitern beleuchten. Kurt Weill, einer der bekanntesten Exilanten, ist ein Prototyp der Assimilierung an das System.

Stefan Zweig ein Beispiel des Scheiterns im Ausland (Selbstmord 1942 in Petropolis). Thomas Mann hingegen versuchte, Deutschland mit seinen Radiosendungen wach zu rütteln. Alle diese Facetten werden musikalisch und literarisch beleuchtet, ohne werten zu wollen. Die Premiere wird am 06. März 2005 im Rahmen des Kurt Weill-Festes in Wittenberg stattfinden .

Wir werden ca. 30 Kinder und Jugendliche in dieses Projekt einbinden, um auch in ihnen das Bewußtsein zu wecken, dass Diktatur weit über die Grenzen des betroffenen Landes Auswirkungen hat und dass es niemals wieder passieren darf.